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  bei dem die Mitarbeiter im Vorfeld viele Fragen hatten. Sie wollten erst 
  einmal genau wissen, was da auf sie zukommt. Die Herausforderung war, die 
  Mitarbeiter für eine Zusammenarbeit zu gewinnen.
  Aus diesem Fragebogen ist ein informativer Beitrag zum Thema 
  Outplacement geworden, welchen ich nachträglich noch einmal überarbeitet 
  und erweitert habe. 
  Interessierte Arbeitnehmer, wie auch Arbeitgeber können sich anhand dieses Textes über 
  Inhalte und Abläufe einer Outplacementberatung informieren.
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  Was bedeutet eigentlich Outplacementberatung?
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  Sind die Leistungen bei einer Outplacementberatung und in einer Transfergesellschaft die 
  selben?
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  Outplacement, Transfergesellschaft oder Newplacement: was ist besser?
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  Also Trennung als Chance und auf welche Details sollte man achten?
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  Für wen eignet sich diese Leistung?
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  Ist Outplacementberatung nicht einfach nur eine Erfindung zum Geldverdienen?
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  Wie wird man Outplacementberater?
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  Was erwartet mich während einer Outplacementberatung?
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  Phasen und Inhalte meiner Outplacementberatung
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  Wie sieht die Erfolgsquote aus? Wie viele Personen finden einen neuen Job?
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  Gibt es besondere Erfolgsgeschichten oder Erlebnisse?
  Was bedeutet eigentlich Outplacementberatung?
  Outplacementberatung ist mittlerweile bei sehr vielen Unternehmen sowie bei Personen 
  bekannt, die im Personalwesen arbeiten. Dieses Instrument oder diese Beratungsleistung wird 
  schon seit vielen Jahren genutzt.
  Ursprünglich kommt dieses Instrument aus Amerika. Soldaten der US-Armee wurden nach 
  dem zweiten Weltkrieg wieder in das Privat- und Berufsleben integriert. Ein amerikanischer 
  Ölkonzern griff dieses Instrument auf, um auf einem sozialverträglichen Weg Maßnahmen 
  zur Umstrukturierung im Unternehmen umzusetzen.
  Erstmalig als eine Leistung der Personalberatung setzte ein gekündigter Direktionspräsident, 
  Tom Hubbert, in seiner neu gegründeten Beratungsfirma dieses Instrument ein, um 
  Arbeitnehmer mit gleichem Schicksal zu unterstützen. Die Outplacementberatung entwickelte 
  sich in den 70er Jahren zum festen Bestandteil der Personalarbeit in den Vereinigten Staaten.
  Outplacement steht in der Personalarbeit für eine Beratungsleistung, die das 
  personalabbauende Unternehmen den betroffenen Mitarbeitern zukommen lässt. 
  Outplacementberatung ist eine Form der professionellen Karriereberatung und des 
  Coachings, damit der oder die Mitarbeiter, im günstigsten Fall ohne finanzielle und ohne 
  Statusverluste, vor Ablauf der Kündigungsfrist in ein neues Arbeitsverhältnis einmünden 
  können.
  In Deutschland war die Outplacementberatung lange Zeit auch nur den Führungskräften 
  vorbehalten, aber immer häufiger wird die Beratungsleistung auch Angestellten und 
  gewerblichen Mitarbeitern angeboten. Dann allerdings im Rahmen eines 
  Gruppenoutplacements. Und wenn dieses staatlich gefördert wird, im Rahmen einer 
  sogenannten Transferagentur oder Transfergesellschaft. Hier sind die Arbeitsämter 
  involviert, denn die Mitarbeiter erhalten im Rahmen einer Transfergesellschaft eine Form des 
  Kurzarbeitergeldes. Sie sind formal gesehen auch noch nicht arbeitslos, denn Sie erhalten 
  einen Vertrag mit einer sogenannten „Auffang- oder Transfergesellschaft“.
  Ab dem Beginn einer Transfergesellschaft sind die Arbeitnehmer nicht mehr im alten 
  Unternehmen angestellt. Während einer Transferagentur schon. Ziel beider Instrumente ist es, 
  Arbeitslosigkeit zu vermeiden.
  Je nach finanzieller Situation des Unternehmens erhalten die Mitarbeiterinnen und 
  Mitarbeiter (kurz: Mitarbeiter) zudem ein Qualifizierungsbudget. Zum Teil stocken die 
  Arbeitsagenturen dieses auf.
  Die betroffenen Mitarbeiter erhalten während dieser Phase zudem Unterstützung durch ein 
  arbeitsmarktorientiertes Coaching.
  Sind die Leistungen bei einer Outplacementberatung und in einer Transfergesellschaft die 
  selben?
  Ja und Nein. Die Unterschiede liegen hier mal wieder im Detail. Diese Details betreffen 
  einerseits die monetäre Situation, die Dauer der Leistung sowie die Intensität der Beratung. Die 
  Qualität der Beratung sowie die Inhalte sollten sich ja eigentlich nicht unterscheiden. Jedoch 
  ist die Qualität sehr von der Erfahrung der Berater/Coaches abhängig. Gute Berater kosten auch 
  etwas mehr Geld.
  Bei Transfergesellschaften werden zudem große Gruppen von Mitarbeitern betreut. 
  Manchmal ist ein ganzes Unternehmen betroffen aufgrund von Insolvenz. Das können 
  hundert, aber auch tausend und mehr Mitarbeiter sein. Dann muss schon sehr effizient 
  geplant und umgesetzt werden.
  Outplacementberatung ist ein Instrument, welches die Firma selbst finanziert. Meistens sind 
  dabei nur wenige Mitarbeiter betroffen. Denn zur Gründung einer Übergangs- und 
  Transfergesellschaft müssen bestimmte rechtliche Grundlagen vorliegen, die im 
  Sozialgesetzbuch festgelegt sind.
  Der Zeitumfang einer Outplacementberatung ist Verhandlungssache zwischen Firma und 
  Mitarbeiter. Auch die Menge und Art der Coaching- und Trainingsleistungen. Eine 
  Outplacementberatung kann daher schon eine sehr attraktive Situation in einer schwierigen 
  Phase für den betroffenen Mitarbeiter darstellen.
  Eine Transfergesellschaft kann bis zu zwölf Monate dauern. Das ist eine lange Zeit, um eine 
  neue Orientierung zu entwickeln. Auch Bewerbungsprozesse benötigen manchmal so ihre Zeit. 
  Während der Transfergesellschaft sind die Mitarbeiter nicht arbeitslos. Finden sie trotz aller 
  Bemühungen keine neue Anstellung, dann werden sie erst nach Ablauf dieser Zeit arbeitslos 
  und erst dann startet ihr gesetzlicher Arbeitslosengeldanspruch.
  Während einer Outplacementberatung werden die betroffenen Mitarbeiter ebenfalls häufig 
  freigestellt. Somit haben sie Zeit und Raum für ihre berufliche Neuorientierung. 
  Outplacementberatung ist häufig ein Full-Service-Angebot. Das bedeutet einerseits, dass die 
  Beratung so weit wie möglich rund um die Uhr für die Mitarbeiter da ist und zum anderen, dass 
  der Beratungsprozess so lange dauert, bis ein neuer und adäquater Job gefunden wurde.
  Das ist alles eine Verhandlungssache zwischen Firma und beratendem Unternehmen. Die 
  Leistung muss selbstverständlich auch bezahlt werden. 
  Outplacement, Transfergesellschaft oder Newplacement: was ist besser?
  Newplacement ist ein etwas jüngerer Begriff, der sich positiver anhört als 
  Outplacementberatung. Denn „out“ heißt ja oft nichts Gutes. Da ist „new“ schon sehr viel 
  positiver besetzt. Wer lieber positiv denkt, der wird mehr vom Wort Newplacement 
  angesprochen. Allerdings steckt hinter dem Angebot „Newplacement“ auch manchmal das 
  Versprechen, dass es definitiv zu einer Vermittlung in Arbeit kommen wird. 
  Doch hinter beidem verbirgt sich ursächlich eine Trennung. Trennung muss nicht immer 
  etwas Schlechtes sein. Funktioniert eine Beziehung nicht mehr - beruflich oder privat - dann 
  sollte man auch mal über Trennung nachdenken, sofern alle anderen Lösungsmöglichkeiten 
  geprüft wurden.
  Der Mensch ist ein Beziehungswesen. Trennung fällt nicht leicht. Und dieser Aspekt sollte auch 
  im Rahmen eines Trennungsprozesses beratungsseitig sehr ernst genommen werden. 
  Trennung und drohende Arbeitslosigkeit können sich auf viele Betroffene zudem sehr 
  problematisch auswirken. Da habe ich sehr viele Beispiele erlebt, wie Menschen in Krisen 
  gestürzt wurden. Gestandene Menschen, Personen, die zuvor auch viel Verantwortung getragen 
  hatten. Über die Auswirkungen von Langzeitarbeitslosigkeit habe ich zudem in einem anderen 
  Artikel geschrieben und ein paar Zahlen, Daten sowie psychosoziale 
  Hintergrundinformationen zusammengestellt. Zum Beispiel, warum und wie Arbeitslosigkeit 
  krank macht.
  Outplacement oder Newplacement, diesen Unterschied habe ich schon erklärt. Hier benötigt 
  man Verhandlungsgeschick, um ein Optimum für sich herauszuholen. Das Unternehmen hat 
  auch etwas davon. Es kann noch einmal „Danke“ sagen für die bisherigen Leistungen. Es kann 
  positive Signale setzen für die verbleibende Belegschaft, was Fairness und Wertschätzung 
  betrifft. Rechtliche Streitigkeiten können zudem vermieden werden.
  Eine Transfergesellschaft kann nur zustande kommen, wenn ein Unternehmen bestimmte 
  Bedingungen für eine Förderung erfüllt. Zudem muss eine Auffanggesellschaft gegründet 
  werden, bei der die Mitarbeiter „angestellt“ werden. Darauf hat der Einzelne in der Regel 
  keinen Einfluss. Man nimmt das Angebot an oder wird direkt gekündigt. 
  Aber eine Krise kann auch als Chance gesehen und genutzt werden.
  Trennung als Chance und auf welche Details sollte man achten?
  Ich werde mich nicht auf das Gebiet der Rechtsberatung begeben. Aber jede Trennung hat 
  Gründe. Diese können durchaus vielfältig sein. Eine Outplacementberatung wird Ihnen nur 
  angeboten, wenn Sie schon länger im Unternehmen tätig waren. Also haben Sie Leistungen 
  erbracht. Man war bisher mit Ihnen und Sie waren bisher mit dem Unternehmen zufrieden.
  Worin liegen aber die Gründe für eine Trennung? Ist eine Trennung überhaupt notwendig oder 
  ausweglos? Sind alle anderen Lösungsmöglichkeiten schon ausgeschöpft? In diesen Punkten 
  biete ich den betroffenen Mitarbeitern gerne ein ursachen-, aber auch lösungsorientiertes 
  Gespräch an. Manchmal ist auch ein „Coaching on the job“ hilfreich. Vielleicht finden Sie 
  wieder neuen Sinn, neue Impulse und damit neue Freude im alten Job.
  Folgende Fragen könnten reflektiert werden: spüren Sie zu wenig Herausforderung im 
  aktuellen Job? Sind Sie am falschen Platz? Gibt es Überforderungssituationen? Hat sich bei den 
  Strukturen etwas geändert (neue Abläufe, neues Management, neue Vorgesetzte, neues Team)? 
  Stimmt die Chemie nicht? Oft ist die Beziehungsebene die größte Herausforderung.
  Kommt es aber zu einer Trennung, dann sehen Sie diese als Chance und als Neuanfang. Ich 
  habe in den weit über zwanzig Jahren so viele Mitarbeiter kennen gelernt, die es anfangs zwar 
  noch nicht so sahen, aber letztendlich sehr froh sein konnten, dass man sie – böse formuliert – 
  vor die Tür gesetzt hat.
  So viele Mitarbeiter haben sich persönlich, fachlich und finanziell verbessert. Aber nicht nur 
  Geld hat einen Wert. Der Wert der Freude sollte niemals unterschätzt werden. Positive 
  Arbeitsbeziehungen, mehr Selbstbestimmung, mehr Handlungs- und 
  Entscheidungsspielraum, mehr Kreativität: mehr Lebensqualität!
  Nun kommen wir zu den Details. Einige Mitarbeiter trifft eine Kündigung schon hart. Das ist 
  keine Frage. Je nach Alter, Qualifikation, Branche, Gesundheitszustand, privater Situation und 
  Persönlichkeitsstruktur sind die „Karten“ ganz unterschiedlich „gemischt“. 
  Das habe ich in meiner Arbeit sehr früh erkannt und bin stets mit einem ganzheitlichen und 
  systemischen Blick und Ansatz an die Bratungsarbeit heran gegangen. Das kann viel Zeit, 
  Energie und die weniger erfolgversprechenden Interventionen und damit Frustration auf 
  beiden Seiten ersparen. Hier ist Berufserfahrung und Menschenkenntnis (praktische 
  Psychologie) gefragt. Man muss wissen, wie Menschen in Krisensituationen denken, fühlen 
  und reagieren.
  Der „Spatz in der Hand“ ist da oft attraktiver als die „Taube auf dem Dach“. Der Italiener sagt: 
  „Besser ein Ei heute als ein Huhn morgen“. Da kann man schwierig argumentieren: das Huhn 
  in der Zukunft wird aber viele Eier legen. Entscheidungen treffen heißt, man kann nur durch 
  eine Tür gleichzeitig gehen. Bei solchen Entscheidungsprozessen und den möglichen 
  Konsequenzen hilft die Beratung. Zudem benötigen Trennungsprozesse häufig Zeit. Loslassen 
  ist bekanntlich nicht so einfach. Menschen durchlaufen hier ähnliche Phasen, wie man sie aus 
  der Sterbeforschung kennt. Ich habe Mitarbeiter kennen gelernt, die ein ganzes Jahr nicht 
  wahrhaben wollten, dass die eigene Firma endgültig geschlossen hatte. Der Arbeitsplatz war 
  unwiderruflich weg. Man muss nach vorne schauen.
  Ein ganzes Jahr Zeit zu haben, um sich neu zu orientieren, ist für einige Menschen eine 
  notwendige Unterstützung. Denn dieses Zeitfenster wird manchmal benötigt. Aber es stellt 
  auch eine Verführung dar und die Ablenkungsmöglichkeiten sind vielfältig. Ein enges 
  Zeitfenster kann auch als konstruktiver Antrieb wirken.
  Geld und Zeit sind Ressourcen, die eine besondere Wirkung entfalten, gerade dann, wenn sie 
  knapp sind.
  Eine berufliche Neuorientierung sollte wie ein Projektmanagement verstanden, geplant und 
  umgesetzt werden. So habe ich das schon in meinem ersten Konzept für Outplacementberatung 
  beschrieben, welches ich 2001 für einen sehr großen und bekannten Bildungsanbieter und 
  Personaldienstleister entwickelt hatte.
  Für wen eignet sich diese Leistung?
  Bei einem betriebsbedingten Personalabbau aufgrund wirtschaftlicher Gründe, mangelnder 
  Aufträge oder wegen Outsourcings haben wir eine andere Situation als bei einer klassischen 
  Outplacementberatung.
  Bei der ersten Situation bleibt den betroffenen Mitarbeitern oft keine Wahl. Ich habe nur ganz 
  selten erlebt, dass eine Kündigungsschutzklage Erfolg hatte. Da war der Eintritt in eine 
  Transfergesellschaft die einzige Alternative. Es gibt allerdings Konstrukte, bei denen die 
  Mitarbeiter diese mit einem Teil ihrer Abfindung mitfinanzieren. Das ist dann ein 
  Rechenexempel.
  Wie groß sind meine Chancen, selbst und ohne Unterstützung einen adäquaten Job zu finden? 
  Bin ich jung, gesund, flexibel und gut ausgebildet, dann sind die Chancen gut. Wie sieht es 
  denn zurzeit in meiner Branche aus und in meiner Region? Bin ich bereit, umzuziehen? Sie 
  sehen, da muss man auch den Arbeitsmarkt gut kennen.
  In den meisten Fällen war die Transfergesellschaft die bessere Variante. Sie bietet mehr 
  Sicherheiten. Zudem häufig auch Weiterbildungsmöglichkeiten und Praktika (Sie schauen sich 
  neue Jobs, Firmen und Arbeitgeber risikoarm an) oder Sie kehren aus einem neuen 
  Arbeitsverhältnis wieder zurück, weil sich herausstellt, dass dieses doch noch nicht das 
  richtige war. Ein Neuanfang ist häufig nicht leicht. Diesen doppelten Boden hat man nirgends. 
  Aber noch einen Vorteil bietet die Transfergesellschaft: Zeit! Wie oft habe ich diesen Aspekt 
  „gepredigt“ und wie oft haben mir Mitarbeiter diesen Vorteil dann irgendwann selbst 
  bestätigt. Zeit, die jedoch proaktiv genutzt werden sollte, geplant, mit realistischen Zielen, die 
  es herauszuarbeiten gilt. Da haben wir wieder den Aspekt „Projektmanagement“: 
  überprüfbare und realistische Ziele, die zur Person und Situation passen, Meilensteine, 
  Controlling, Alternativen; alles auf der Basis einer fundierten Potentialanalyse.
  Bei einer Outplacementberatung ist es dasselbe. Stimmt das Arbeitsverhältnis nicht, dann 
  macht es keinen Sinn, länger in solchen Situationen zu verharren. Sie können dauerhaft krank 
  machen. Auch die Outplacementberatung bietet einen Zeitgewinn, meistens in Verbindung mit 
  einer Abfindnung.
  Auch in diesem Fall lohnt sich für jedermann ein solches Beratungsangebot. Sie erhalten einen 
  „Sparringspartner“, wie ich das immer nenne. Ein professionelles Gegenüber, mit dem Sie Ihre 
  Situation, Ihre Ideen und auch Befürchtungen reflektieren und einordnen können.
  Diese Beratungsleistungen lohnen sich fast immer, sofern Sie einen guten Berater und Coach 
  finden, der oder die das Handwerk versteht.
  Sobald vermittlungshemmende Faktoren vorliegen, sollte man nicht zögern, diese 
  Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Auch vermeintlich gut vermittelbare Kandidaten 
  können durchaus ein Jahr und länger brauchen, bis sie einen adäquaten Job gefunden haben. 
  Man kann schließlich mehrmals „zweiter Gewinner“ im Bewerbungsprozess sein. Das bedeutet 
  aber nicht, dass es eine Siegerehrung gibt. Sondern, ein anderer hat den Job bekommen.
  Vermittlungshemmnisse sollten im Vorfeld herausgearbeitet werden, um eine 
  Entscheidungsfindung zu erleichtern. Worin diese liegen können, wurde schon gesagt: 
  branchenbedingt, regional bedingt, fachliche Einschränkungen (Qualifikationsstand), Alter, 
  Gesundheit, soziales Umfeld/familiäre Situation, Persönlichkeitsstruktur (Flexibilität, 
  Risikobereitschaft, Durchsetzungsvermögen, u.a.).
  In der Regel kennen die Betroffene auch nicht mehr die Situation auf dem Arbeitsmarkt oder 
  hatten damals ihre Jobs noch durch persönliche Kontakte oder Empfehlung erhalteen. In 
  dieser Hinsicht hat sich heute leider auch vieles zum Negativen verändert. Manche hatten 
  bisher nur einen Arbeitgeber und mussten sich niemals bewerben. Die heutigen 
  Anforderungen an das Bewerbungsmanagement sind ihnen nicht bekannt und sie laufen 
  daher in die üblichen Fettnäpfchen.
  Häufig habe ich das Argument gehört: ich habe bisher noch immer einen Job gefunden. Ja, das 
  war häufig zehn, zwanzig oder mehr Jahre her. Nun hat sich der Arbeitsmarkt geändert, 
  teilweise extrem, Bewerbungswege und -anforderungen sind neu, der Wettbewerb ist größer 
  oder oft auch moderner ausgebildet und: Sie sind zwischenzeitig ja auch zehn, zwanzig oder 
  mehr Jahre älter geworden.
  Ist Outplacementberatung nicht einfach nur eine Erfindung zum Geldverdienen?
  Outplacementberatung ist eine Coachingleistung und Coaching ist kein geschützter Begriff. 
  Heutzutage liest man immer häufiger das Wort Coaching im Zusammenhang mit Themen, die 
  nichts mit Coaching zu tun haben. Ein paar Tipps geben ist dann schon Coaching. Das Wort 
  Coaching tritt an die Stelle von anderen Leistungen, weil sich Coaching einfach moderner 
  anhört. Ich habe sogar irgendwo gelesen, dass Eltern nicht mehr ihre Kinder erziehen, 
  sondern coachen sollten. Das halte ich für fatal.
  Deswegen ist es schon wichtig, sich durchaus kritisch mit diesem Thema zu beschäftigen. 
  Deutschland ist das Land der Zertifikate und es wird alles Mögliche zertifiziert. Das heißt 
  überprüft und geprüft und erhält einen Stempel. Die Zertifizierer werden auch wieder 
  überprüft und zertifiziert. Qualität ist selbstverständlich wichtig und muss sichergestellt 
  werden. Aber die Vielzahl an Siegeln und Zertifikaten sowie an Gesellschaften, die wiederum 
  prüfen und Stempel verteilen, wird zunehmend unübersichtlicher. Und es ist ein großes 
  Geschäftsfeld. Viele Gesellschaften erteilen sich zudem damit selbst eine Daseinsberechtigung 
  und Vorrangstellung.
  Coaching ist zwar kein geschützter Begriff, hat aber eine Berechtigung, wenn es mit 
  professionellem Handwerkszeug (Methodik), mit Erfahrung, selbstkritisch und 
  verantwortungsvoll praktiziert wird.
  Die Basis für ein professionelles Coaching stellt eine fundierte Ausbildung dar. Damit ist nicht 
  nur einfach eine Coachingausbildung gemeint, sondern im besten Fall ein psychologisches, 
  pädagogisches, therapeutisches oder vielleicht ein humanwissenschaftliches Studium. Ein 
  wissenschaftliches Studium ist keine Garantie, aber es schult das wissenschaftliche Denken 
  und Einordnen, der saubere Umgang mit Informationsquellen, das Erkennen von Systemen 
  und Systematiken, die Entwicklung derselben, klare Abgrenzung, Umgang mit Theorien, einen 
  Blick von oben und selbstverständlich noch vieles mehr. Immer vorausgesetzt, jemand hat 
  gewissenhaft studiert. Coaching hat viel mit Psychologie zu tun. Daher sind die Studiengänge, 
  die der Psychologie nahe sind, sehr hilfreich. 
  Coaching steht zudem der Therapie sehr nahe. Es ist jedoch keine Therapie, kann aber 
  durchaus heilende Wirkung haben. Jedes gute Gespräch kann heilende Wirkung haben. Damit 
  sind wir schon bei einem wesentlichen Aspekt von Coaching: die Beziehungsebene! Aus der 
  Erforschung von Psychotherapien weiß man, dass es die Beziehungsebene ist, die einen 
  wesentlichen Effekt hat auf das Gelingen und gar nicht so sehr die entsprechende Richtung 
  oder Technik.
  Im Coaching ist es ebenfalls wichtig, eine respektvolle, wertschätzende und weitestgehend 
  wertfreie Haltung dem Klienten gegenüber einzunehmen. Ohne diese Basis funktioniert keine 
  Professionalität. Nicht der Coach weiß es besser, sondern er begleitet und unterstützt durch 
  wertschätzendes Zuhören, durch zielführende Fragestellung den Klienten dahin, seine eigene 
  Entscheidung, seinen eigenen Weg zu finden.
  Der Coach hilft besonders bei folgenden Aspekten: Klärung einer Situation und 
  Problembewältigung, Entscheidungsfindung, Rollenklärung, Klärung von 
  Beziehungsstrukturen, Klärung von Kommunikationsproblemen, Zielfindung, 
  Ressourcenaktivierung, motivationale Fragestellungen, Sinn-, Werte- und Lebensfragen.
  Ein Coach muss die Fähigkeit haben, Grenzen zu erkennen, seine eigenen Grenzen zu kennen 
  und sich nicht auf Gebieten vorzuwagen, die er nicht beherrscht oder für die es andere 
  Spezialisten gibt. Zum Beispiel, bestimmte Arten von Gesundheitsfragen oder bei 
  Krankheiten, seien sie körperlicher, psychischer oder mentaler Art. Da ist es die Aufgabe, zu 
  delegieren. Das gilt jedoch für jede „helfende“ Berufsgruppe. 
  Neben dem Einzelcoaching gibt es auch Paarcoaching, Gruppencoaching, Teamcoaching und 
  Führungskräftecoaching.
  Coaching hat auch einen Aspekt von Beratung. Fachberatung kann je nach Fragestellung 
  notwendig werden. Zudem steckt der Aspekt des Trainings im Coaching. Viele Kunden möchten 
  neue Eigenschaften und Fähigkeiten entwickeln und verbessern. Zum Beispiel die eigene 
  Präsentation, Gesprächsführung, Rhetorik, Schlagfertigkeit, etwas zu verkaufen oder lernen, 
  Nein zu sagen. 
  Damit wird schon angedeutet, dass es verschiedene fachliche Richtungen und Schwerpunkte 
  im Coaching gibt. Coaching ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Arten der „Beratung“. 
  Neben der Fähigkeit, Methoden aus dem Coaching einzusetzen, die meisten wurden entlehnt 
  aus anderen Disziplinen, wie der Psychotherapie, den Kommunikationswissenschaften, der 
  humanistischen Psychologie, östlicher Psychologie, u.a., benötigt der Coach auch 
  entsprechende Fach- und Sachkenntnisse je nach Coachingbereich.
  Es gibt Schwerpunkte, wie Gesundheitscoaching, Coaching im Leistungssport, 
  Karrierecoaching, Jobcoaching, Life- und Sozialcoaching, Motivationscoaching, 
  Businesscoaching, und vieles mehr. Und es werden immer mehr, da der Begriff Coaching nicht 
  geschützt und die Beratungswelt sehr erfinderisch ist.
  Es gibt bisher noch keine wissenschaftlichen Belege, dass Coaching wirklich hilft oder besser 
  oder anders hilft als ein professioneller sozialpädagogischer Ansatz. Es gibt auch keine 
  Nachweise, dass bestimmte und sehr beliebte Methoden, wie Systemisches Coaching oder NLP, 
  wirken. Sie sind eher eine Ansammlung von Methoden und Ansätzen, die unter eine große 
  Überschrift gepackt wurden.
  Viele Coaches, aber auch Kunden sind „technikverliebt“. Techniken haben einen großen Reiz 
  sowie manchmal auch eine magische Anziehungskraft. Aber die Technik selbst hat keine 
  eigene Wirkung. Immer wieder fragen mich Kunden, welche Technik ich einsetze. Da besteht 
  ein Missverständnis. Die Technik hilft eigentlich eher dem Coach sowie auch dem 
  Therapeuten, seine eigene Wahrnehmung und sein Denken rund um die „Wirklichkeit“ zu 
  strukturieren sowie sein eigenes Vorgehen in eine Ordnung zu bringen. Modelle versuchen, die 
  Wirklichkeit abzubilden, sie sind aber nicht die Wirklichkeit. Man kann sie vergleichen mit 
  einer Landkarte. Aber weder die Anstrengung auf dem Weg noch die Freude, die dieser Weg 
  vermittelt, können durch die Landkarte erfahren oder gespürt werden. Man spürt weder 
  Steigung noch Gefälle, nicht den Wind im Gesicht und erlebt nicht die Natur rechts und links. 
  Die Landkarte kann aber wichtig sein, um den Weg zu planen und sich nicht zu verlaufen. Der 
  Blick von oben.
  Auch Outplacementberatung ist eine nicht geschützte Coachingleistung, die aus den Aspekten 
  „Beratung“, „Training“ und „Wissensvermittlung“ besteht.
  Dazu benötigt man verschiedene Fachkenntnisse, Methodenkenntnisse und personale 
  Kompetenzen. Der Outplacementberater sollte eine Vielzahl an Fähigkeiten und Eigenschaften 
  mitbringen. Unter anderem sind Arbeitsmarktkenntnisse wichtig, Kenntnisse von 
  Berufsbildern, Kenntnisse aus dem Bereich des Recruitings und von 
  Personalauswahlverfahren, psychologischer Diagnostik, Potentialanalysen, 
  Marketingkenntnisse, IT-Kenntnisse, Socialmedia, Kenntnisse in der 
  Informationsverarbeitung und -aufbereitung, die zur Gestaltung von Bewerbungsunterlagen, 
  Flyern, Landingpages, usw. notwendig sind.
  Der Kern der Outplacementberatung ist jedoch psychologischer Natur, daher ist eine 
  psychologische Grundausbildung wichtig. Menschen, die ihren Job verlieren, geraten häufig in 
  Krisen. Sie entwickeln Selbstzweifel oder schon vorhandene werden aktiviert und verstärkt. 
  Ängste können sich entwickeln und latente Depressionen ausbrechen. Das soziale Umfeld ist 
  betroffen und wirkt zurück auf den Jobsuchenden. Krisenintervention ist gefragt und 
  psychologisches Fingerspitzengefühl. 
  Häufig liest man von Menschenkenntnis, auch ich benutze diesen Begriff. Menschenkenntnis 
  ist zu einem großen Anteil angeboren und war in der Evolution des Menschen ein wichtiger 
  Aspekt. Die Fähigkeit, in Gestik und Mimik zu lesen, war in der Vergangenheit 
  überlebenswichtig. Der Verkäufer oder die Verkäuferin behauptet auch, Menschenkenntnis zu 
  besitzen und das haben sie auch. Vielleicht ist sogar der eine oder andere Experte darunter. 
  Aber in der Regel ist diese Menschenkenntnis auf ein enges Verhaltensrepertoire begrenzt. 
  Zur Menschenkenntnis gehört es auch, sich in Modellen der Persönlichkeit auszukennen sowie 
  mit Wirkmechanismen innerpsychischer Vorgänge. Menschen in Krisensituationen zu 
  begleiten ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Stärken bei anderen zu erkennen und mit 
  Schwächen adäquat umzugehen bedarf zudem auch eigene Selbsterfahrung und 
  Selbsterkenntnis sowie die Fähigkeit, sich der eigenen Wahrnehmungs- und 
  Verarbeitungsprozesse bewusst zu sein.
  Als Outplacementberater sollte man daher neben Weiterbildungen in den oben genannten 
  Themengebieten, auch selbst durch Prozesse gehen, wie Selbsterfahrung sowie seine Arbeit 
  phasenweise durch Supervision begleiten zu lassen. Der Coach sollte seinen Wissensstand, 
  seine Wahrnehmung, sein Handeln stets selbstkritisch überprüfen.
  Wie wird man Outplacementberater?
  Viele Wege führen nach Rom. Aber der schnellste ist nicht immer der beste für Kunden und 
  Qualität.
  Ich habe Erziehungswissenschaften studiert mit Schwerpunkten in der Psychologie. Ich habe 
  mich schon früh für Themen der Entwicklungspsychologie, Kindheit, Tiefenpsychologie, 
  humanistische Psychologie, östliche Psychologie und für allgemein weniger bekannte, aber 
  wegweisende Wissenschaftler interessiert, wie zum Beispiel Wilhelm Reich und einige andere. 
  Biografien haben mich interessiert, aber nicht unbedingt von Biografen geschrieben. Mich 
  interessierte stets die Entfaltungsmöglichkeiten von Potentialen, das Wesen des Menschen und 
  seine Entwicklungsmöglichkeiten.
  Nach dem Abschluss meines Studiums wurde es dann zu meiner eigenen Aufgabe, mein 
  Potential zu entfalten und ein berufliches Profil zu entwickeln. Ganz im Sinne des „protean 
  career“, denn Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitsplätze für Erziehungswissenschaftler waren 
  damals äußerst rar. Und wer wollte schon einen „Pädagogen“ in der freien Wirtschaft? Damals 
  wusste ich allerdings noch gar nichts über die sogenannte „protean career“, die moderne 
  Herausforderung, das berufliche „Ich“ proaktiv zu entwickeln oder selbst zu konstruieren. Ich 
  wusste nur, ich muss mir selbst helfen und etwas aus meinen Grundlagen „stricken“.
  Die Anforderung an eine „protean career“ (Hall, 1976) wird heutzutage immer wesentlicher. Sie 
  erfordert eine erhöhte Selbstgestaltungsfähigkeit, wie auch Kenntnisse des Arbeitsmarktes. 
  Die sogenannte „proteische Laufbahn“ beschreibt eine, an den Anforderungen des 
  Arbeitsmarktes angepasste „Konstruktion“ der beruflichen Biografie, unter Berücksichtigung 
  eigener Wertemaßstäbe und Ziele.
  Dese Aspekt ist heute wichtig für eine nachhaltige Karriere. Dabei bedeutet Karriere nicht 
  zwingend der Weg nach „oben“.
  Nach ein paar Jahren in sozialpädagogischen und -therapeutischen Bereichen bin ich zur 
  Erwachsenenbildung gekommen und mir dort erneut proaktiv die notwendigen Kenntnisse 
  autodidaktisch angeeignet sowie hier und da eine Weiterbildung genossen. Ich habe mich 
  vertieft mit der Situation des Arbeitslosen beschäftigt sowie mir die notwendigen 
  Anforderungen und Kompetenzen nach und nach angeeignet. Meine Frage war stets: wie kann 
  man Arbeitslosigkeit nachhaltig vermeiden? 
  Leider habe ich in der Erwachsenenbildung zu häufig die Haltung vorgefunden: der 
  Arbeitslose ist faul und selbst schuld an seiner Situation. Schwarze Schafe gibt es überall, aber 
  auf die meisten traf das nicht zu.
  Die Gründe waren, wie so häufig auch hier, komplex (die wirtschaftliche Situation heute in 2023 
  sowie die aktuellen Sozialleistungen sind mit damals aber nicht vergleichbar).
  Im Jahr 2000 habe ich mich dann lieber selbständig gemacht. Anfang 2001 habe ich zum ersten 
  Mal von der Outplacementberatung gehört. Ich habe den Kontakt zu einem großen und 
  bekannten Bildungsträger sowie Personaldienstleister aufgenommen, der diesen Bereich 
  aufbauen wollte. Ich wurde einer der ersten Berater. 
  Das Unternehmen war selbst neu in diesem Bereich und es gab noch keine Konzepte und 
  Standards zum Thema Outplacementberatung. Damals gab es auch noch keine Literatur dazu, 
  zumindest hatte ich keine gefunden. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, in Deutschland 
  gab es schon ein paar wenige Firmen, die Outplacementberatung anboten. Hier jedoch in der 
  Regel nur für Führungskräfte. Zu dieser Zeit kam das Gruppenoutplacement auf und sogar die 
  zuständigen Mitarbeiter der Arbeitsagenturen kannten dieses Instrument noch nicht und ich 
  durfte hier mitwirken, die Inhalte und Abläufe der Beratungsleistungen bei einigen 
  Agenturen zu präsentieren.
  Das erziehungswissenschaftliche Studium stellte sich erneut als hervorragende Grundlage dar, 
  auf der ich aufbauen konnte. Ich war gut in der Konzeption von Bildungsangeboten sowie in 
  didaktischen und methodischen Fragen und entwickelte das erste Konzept für meinen neuen 
  Auftraggeber. 
  Die Frage war: wie baut man eine Beratungsleistung auf für Mitarbeiter, die nach vielen Jahren 
  Betriebszugehörigkeit plötzlich ihren Job verlieren und sich beruflich neu orientieren 
  müssen?
  Auf der Basis meines Studiums, meiner Grundkenntnisse des Arbeitsmarktes, meiner ersten 
  Erfahrung mit Arbeitslosen und Arbeitsuchenden, habe ich ein ziemlich gutes Konzept 
  entwickelt, aus dem dann auch eine Firmenbroschüre wurde für interessierte Kunden. Das 
  Konzept ist bis heute in seinem Grundgerüst noch aktuell und entspricht weitestgehend immer 
  noch den modernen Standards. Hier habe ich die wesentlichen Phasen der Beratungsarbeit, 
  von der Trennungsarbeit über Potentialanalyse, Training von Kompetenzen, Erstellung von 
  Bewerbungsunterlagen bis zur aktiven Vermittlung in Arbeit beschrieben.
  Später entwickelte ich einfache diagnostische Tools zur Potentialerfassung sowie ein Konzept 
  für „ältere Arbeitnehmer“. Denn zu dieser Zeit waren verstärkt ältere Arbeitnehmer von 
  Kündigungen betroffen. Häufig nicht unfreiwillig, denn es gab attraktive Abfindungen. 
  Dennoch fiel es vielen sehr schwer, sich zu trennen und hielten es für zu früh, in eine Art 
  Vorruhestand zu gehen.
  Mit dem Aufkommen des Gruppenoutplacements begann dieser Markt zu boomen. Die 
  Arbeitsagenturen förderten das Gruppenoutplacement. Damals gab es noch Förderungen mit 
  bis zu zwei Jahren. Meistens allerdings über zwölf Monate. Dieser Boom hält bis heute an. 
  Personalabbau nimmt aus unterschiedlichen Gründen nicht ab, sondern eher zu. Arbeit, bzw. 
  der Bedarf an Fachkräften, wird aus technologischen Gründen zwar hier und da mehr, aber 
  insgesamt weniger. Das postulierte schon Jeremy Rifkin (Das Ende der Arbeit) im Jahr 1995. Von 
  Krisen, selbstgemacht oder nicht, abgesehen.
  Ich habe damals zudem neue Kolleginnen und Kollegen eingearbeitet und Methoden des 
  Jobcoachings sowie die Besonderheiten der Outplacementberatung vermittelt. Seitdem habe 
  ich einfach extrem viel gearbeitet und Erfahrungen gesammelt, in fast allen Branchen in ganz 
  Deutschland, mit ein paar Tausend Mitarbeitern. Ich habe mich kontinuierlich in 
  Coachingmethodik, Psychologie, Kommunikationspsychologie, Persönlichkeitsanalysen und 
  auch in Mediengestaltung weitergebildet. Ich habe meine Qualität stets und kontinuierlich 
  selbst und durch Supervision überprüft und sichergestellt.
  In meinen Projekten habe ich den Mitarbeitern sehr viel zugehört. Mir ihr Berufsleben und 
  ihre Lebensgeschichten angehört sowie durch gezieltes Fragen vertieft, die Aussagen 
  strukturiert und stets mit einem Blick auf Kompetenzen untersucht. So konnte ich sehr viel 
  über Berufsbilder in der Praxis lernen und ich hatte das Glück, mir sehr viele Arbeitsplätze vor 
  Ort, Produktionen, Produktionsabläufe, Maschinen, etc. persönlich anzuschauen.
  Ich habe durch Zuhören und Nachfragen - Fragen stellen ist eine große Kunst und ganz 
  wesentliche Grundlage in jedem Coaching – auch meine eigenen Methoden weiterentwickelt 
  und die Fähigkeit professionalisiert, Kompetenzen bei Arbeitnehmern herauszuarbeiten. 
  Nebenbei habe ich mich mit der wissenschaftlichen Seite durch entsprechende Literatur 
  beschäftigt. Der Schwerpunkt lag immer auf: „aus der Praxis für die Praxis“! Da reden wir nun 
  über insgesamt 35 Jahre Praxis in der Erwachsenenbildung. Dazu zähle ich auch im weitesten 
  Sinn die Outplacementberatung, die zu einem meiner Schwerpunkte wurde. Auch und ganz 
  besonders aus dem Grund, weil die Anforderungen sehr vielseitig sind und daher spannend. 
  Zudem gab es noch vieles zu entwickeln.
  In der Zusammenfassung würde ich folgendes Anforderungsprofil für einen 
  Outplacementberater formulieren: 
  Berufs- und Lebenserfahrung
  Abgeschlossenes Studium
  Psychologisches Know how
  Kenntnisse psychologischer Diagnostik
  Wissen um Krisen und Krisenintervention
  Kenntnisse der Potentialanalyse
  Erfahrung in Persönlichkeitsentwicklung
  Coachingtechniken
  Kenntnisse von Kommunikationsmodellen
  Arbeitsmarktkenntnisse
  Kenntnisse von Berufsbildern
  Erstellung aussagekräftiger Bewerbungsunterlagen
  Edv-Kenntnisse, Layout und Gestaltung
  Selbsterfahrung
  Empathie, Humor und Hands-on-Mentalität
  Ist nun Outplacementberatung ein Beruf oder eine Beratungsleistung, die man sich durch eine 
  Weiterbildung aneignen kann? Von vielen wird diese Arbeit meiner Erfahrung nach 
  unterschätzt. Denn sie ist sehr vielseitig und die Anforderungen sind zahlreich. Und damit 
  auch die Kompetenzen, die benötigt werden. Jeder Job lebt von Erfahrung. Erfahrung sollte 
  stets proaktiv gesucht und verarbeitet werden. Nur die Jahre allein sind es nicht.
  Nicht nur, weil sich die Arbeitsmärkte stets ändern und sich neue Berufsbilder entwickeln; für 
  mich gibt es niemals Langeweile und auch, wenn man bestimmte Berufsbilder oder Branchen 
  schon kennt, jeder Kunde ist für mich eine neue und spannende Herausforderung! Denn es 
  handelt sich stets um eine neue Berufsbiografie und Lebensgeschichte. Es bleibt stets 
  spannend mit der richtigen Einstellung und mit dem Blick auf Individualität. Bei jedem 
  Kunden gibt es etwas Neues zu entdecken und stetig kann man dazu lernen. Genau darauf 
  kommt es an: Forschergeist!
  Was erwartet mich während einer Outplacementberatung?
  Hoffentlich jemand mit Forschergeist! Jemand, der nicht aufgibt, das Gute und das Besondere 
  in Ihnen zu finden und Sie in Ihrer Entwicklung zu fördern. Damit ist schon fast alles gesagt.
  Ich habe stets nach der Devise gearbeitet: Sie können mehr als sie glauben!
  Das habe ich in zahllosen Beratungen „bewiesen“. Kunden haben mir das immer wieder 
  bestätigt mit dem Satz: ich wusste nicht, wie viel ich eigentlich gemacht habe und was ich alles 
  kann! Das ist das Resultat einer guten Potentialanalyse. Deshalb ist die Potentialanalyse auch 
  der Dreh- und Angelpunkt einer Outplacementberatung. Stets ist in meiner Art zu beraten der 
  Fokus auf Kompetenzen und auf die Besonderheiten der Persönlichkeit. Auch, wenn 
  manchmal „nur“ ein Smalltalk stattfindet. Auch dieser sagt viel über den Menschen aus.
  Selbstverständlich hat eine professionelle Outplacementberatung einen methodischen 
  Aufbau. Dieser ist zweckmäßig gewählt und baut auf die Bedürfnisse der Kunden auf. Denn, 
  was benötigt ein Mensch in einer solchen Situation am Anfang besonders? Ein offenes Ohr für 
  das, was jetzt ist und was zuvor war. Ich nenne das Situationsanalyse und Rückblick.
  Die individuelle Ausgangssituation ist sehr wichtig. Betroffene gehen sehr unterschiedlich mit 
  einer Kündigung um. Das sollte man herausfinden und die Begleitumstände kennen. Zudem 
  können Trennungsgründe und -situationen so unterschiedlich sein. Da gilt es, genauer 
  hinzuschauen. In Sachen Trennungskultur ist noch immer viel Nachholbedarf auf Seiten der 
  Firmen. Auch spielt die Vorgeschichte eine besondere Rolle. Bei einem Einzeloutplacement 
  gibt es andere Vorgeschichten als bei einem Gruppenoutplacement. Vor einer Trennung von 
  einer Fach- oder Führungskraft hat es in der Regel Konflikte und Lösungsversuche gegeben. 
  Manchmal waren zwischenmenschliche Probleme dabei.
  Vor einem Gruppenoutplacement gab es häufig wirtschaftliche Unsicherheiten, 
  Auftragsrückgänge, strukturelle Probleme, Änderungen im Management. Aber auch das geht 
  nicht zwingend ohne zwischenmenschliche Konflikte von statten. Die Probleme können sich 
  im Vorfeld über Jahre hinziehen und bekannt sein. Das Damoklesschwert kann jahrelang über 
  den Betroffenen hängen und aufgrund des seelischen Drucks Spuren interlassen haben.
  Ich hatte Kunden, denen wurde auf dem Gang und im Vorbeigehen gekündigt. Einer gesamten 
  Belegschaft im Einzelhandel wurde kurz nach Geschäftsschließung am Abend überraschend 
  die Kündigung ausgesprochen: wir schließen ab sofort die ganze Filiale.
  Mitarbeiter, die über dreißig Jahre im Unternehmen waren und kaum einen Tag fehlten, 
  wurden nach der Kündigung unter Aufsicht zum Spint begleitet und dann gleich bis vor die 
  Tür. Das muss man erstmal verdauen. Sie fühlten sich wie Verbrecher, wurde mir berichtet. 
  Dass ein solches Verhalten tatsächlich eine gewisse Berechtigung hat, muss dem Mitarbeiter in 
  den ersten Beratungsgesprächen erklärt werden. 
  Die Art und Weise der Beendigung des letzten Arbeitsverhältnisses, sowie die Phase davor, 
  sollte nicht als schlechte Erfahrung in die neue berufliche Zukunft mitgenommen werden. 
  Auch das ist Aufgabe der Outplacementberatung. Trennung funktioniert aber in der Regel 
  nicht durch ein Gespräch, sondern ist ein Prozess, der individuell viel Zeit benötigt.
  Im Folgenden werden die wesentlichen Phasen und Inhalte meiner eigenen 
  Outplacementberatung aufgezeigt. Die Phasen sind in der Praxis nicht klar voneinander 
  abgegrenzt. Wenn die eine beginnt, ist die andere daher noch nicht zwingend abgeschlossen. Es 
  handelt sich eher um einen organischen Prozess. Im gesamten Prozess des Coachings können, 
  zum Beispiel, immer wieder neue Kompetenzen erkannt werden. Das endet nicht nach der 
  Potentialanalyse. Der Trennungsprozess kann immer wieder Aufmerksamkeit benötigt, weil 
  neuer Ärger oder Enttäuschung hochkommen. Ziele werden definiert und regelmäßig 
  überprüft und gegebenenfalls angepasst oder Alternativziele geplant. Funktioniert ein Ziel 
  nicht, wird es korrigiert.
  Phasen und Inhalte meiner Outplacementberatung
  Ich unterteile den gesamten Prozess mal in vier große Phasen:
   
  Der Start in die Beratungsarbeit ist ganz wesentlich. Die Chemie muss stimmen, bzw. stimmig 
  gemacht werden. Das geschieht durch Akzeptanz und eine wertschätzende Haltung. Da 
  bekommt die Reinigungskraft bei einem Gruppenoutplacement die gleiche Wertschätzung und 
  Aufmerksamkeit, wie die Führungskraft. Manche Arbeitnehmer befinden sich in wichtigen 
  Positionen mit viel Verantwortung. Dementsprechend verdienen sie auch manchmal recht 
  viel. Das ändert nichts daran, dass so jemand durch eine Kündigung die gleichen Ängste 
  entwickeln kann, wie ein Geringverdiener. Verdient jemand über einen langen Zeitraum gut, 
  dann hat sich privat meistens auch ein anderer Kostenapparat entwickelt. Niemand will 
  verlieren, was er hat. Das muss uneingeschränkt ernst genommen werden.
  Der Einstieg in die Beratungsarbeit bedeutet: Situationsanalyse, Rückblick, Trennungsarbeit, 
  Blick nach vorne. 
   
  Meine Beratungsphilosophie beruht ganz klar auf Wertvorstellungen und Respekt, aber auch 
  auf Erfahrungswerten durch meine jahrelange Arbeit. Ich habe stets einen Fachmann oder 
  eine Fachfrau vor mir sitzen und nicht nur einfach einen Kunden. Der Mensch kennt sich 
  selbst im Grunde am besten. Und Menschen, die schon eine Weile Ihren Job machen, sehe ich 
  als Profis. So sitzen zwei Profis zusammen und ergänzen sich. Jede Seite steuert seine eigene 
  Profession hinzu.
   
  Die Potentialanalyse ist der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Prozesses. Sie müssen wissen, 
  was Sie können und wer Sie sind. Interessanterweise unterschätzen sich doch die meisten 
  Menschen selbst. Wenige überschätzen sich. Zudem gibt es verschiedene „Filter“ aufgrund 
  derer die eigenen Stärken und Kompetenzen nicht erkannt werden. Diese Filter will ich hier 
  nicht im Detail beschreiben. Aber es gibt einen leicht nachvollziehbaren Grund, warum eine 
  Potentialanalyse grundsätzlich wichtig ist. Wir lernen so unglaublich vieles und nach und 
  nach geht dieses Wissen und Können in Fleisch und Blut über. Wir machen es uns nicht mehr 
  wirklich bewusst, aber es wird in der jeweiligen Situation, in der es gebraucht wird, „aus dem 
  Hut gezaubert“, sprich angewandt. Durch Praxis entsteht Erfahrungswissen. Es ist ein Know 
  how, welches „nebenbei“ entsteht, aber das „Salz in der Suppe“ ausmacht. Dieses 
  Erfahrungswissen ist sprachlich kaum oder nur schwer zu formulieren und daher rutscht es 
  aus dem Fokus der Wahrnehmung. 
  Ich habe für die Potentialanalyse eine Methodik entwickelt, die ich CompetenceCoaching 
  nenne.
   
  Wozu ist die Potentialanalyse noch sinnvoll? Sie ist der Ausgangspunkt für den gesamten 
  Orientierungsprozess:
   
  Kompetenzen zu formulieren ist keine leichte Sache. Der Mensch entwickelt sein Leben lang 
  Kompetenzen. Das beginnt schon im Mutterleib und endet mit dem letzten Atemzug. 
  Versuchen Sie nur einmal sämtliche Kompetenzen zu formulieren, die Sie zum Fahrradfahren 
  benötigen. Einmal erlernt, verliert man den Blick dafür. Es geht dann wie von selbst.
  Die Zielplanung ist von vielen Faktoren abhängig. Aber auch von der Frage nach den eigenen 
  Kompetenzen, Potentialen und Grenzen. Wertvorstellungen fließen dabei ein, motivationale 
  Aspekte, Machbarkeit, Nachfrage, Wettbewerb, etc. Ziele sollten realistisch sein oder aber, man 
  ist bereit, mit den Konsequenzen zu leben und diese zu akzeptieren. Jemand möchte mit der 
  eigenen Kunst Geld verdienen? Vielleicht muss man dann die eine oder andere Durststrecke 
  durchhalten.
  Existenzgründung und Selbständigkeit sind ebenfalls regelmäßig ein Thema. Bin ich 
  überhaupt ein Unternehmertyp? Das ist eine der wichtigen Ausgangsfragen. Und welche Art 
  der Selbständigkeit würde zu mir passen? Und dann steht am Anfang selbstverständlich die 
  Idee. So manch einer hat seine Existenzgründungsidee in solche einer Phase ein gutes Stück auf 
  dem Weg gebracht oder aber herausgefunden, dass sich die Idee nicht, nicht so, nicht in dieser 
  Region oder noch nicht, umsetzen lässt. Auch dies ist ein sehr gutes Ergebnis und kann sehr 
  viele Kosten und bittere Enttäuschungen sparen.
   
  Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen ist selbstverständlich ein zentraler und 
  wesentlicher Bestandteil der Outplacementberatung. Auch hier machen viele Bewerber noch 
  große, aber vermeidbare Fehler. Trotz der vielen Ratgeber, die es heute gibt. Man stellt oft fest, 
  dass in den meisten Ratgebern dasselbe steht. Leider auch falsche Tipps. Diese ganzen 
  Ratgeber ersetzen aber niemals das persönliche Gespräch mit dem Bewerbungscoach, der auf 
  der Basis der Potentialanalyse die Verkaufsargumente herausarbeitet und sie in eine 
  entsprechende inhaltliche und optische Form bringt. Zentral geht es dabei um eine 
  zielgruppenspezifische Informationsvermittlung.
   
  Bewerbungsmedien gibt es mittleerweile verschiedene. Aber eine Bewerbungsmappe benötigt 
  letztendlich jeder. Zusätzlich kann man Kurzbewerbungen, ein Video oder eine Landingpage 
  erstellen.
   
  Im Rahmen der Coaching- und Trainingsphase werden die notwendigen Fähigkeiten geübt und 
  trainiert, die für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess notwendig sind. Dabei ist es wichtig, 
  zumindest in meinem Verständnis, dass es nicht darum geht, ganz bestimme Eigenschaften zu 
  entwickeln. Sondern Ihren eigenen Eigenschaften einen Schliff zu verleihen, Ihnen Mut zu 
  vermitteln und die Fähigkeit zu entwickeln, zu sich selbst zu stehen. Viele Coaches bieten 
  Persönlichkeitsentwicklung an. Persönlichkeit haben Sie aber schon. Man muss erst einmal 
  wissen, welche? Wer entscheidet zudem, wie eine Persönlichkeit auszusehen hat und welche 
  Eigenschaften vorhanden sein sollten? Zu diesem Thema habe ich einen etwas anderen 
  Zugang. Aber das führt hier zu weit. 
  Selbstverständlich, und das gehört zum guten Umgangston bei jeder neuen Beziehung, wir 
  zeigen uns durchaus von der „Schokoladenseite“. Heutzutage gibt es aber viele Sorten. Nicht 
  nur Milchschokolade, sondern auch zartbitter, salzig, exotisch oder Schokolade mit Chili, 
  schön scharf.
   
  Zu einer professionellen Outplacementberatung gehört auch die aktive Vermittlung. Je nach 
  Bewerberprofil macht es Sinn, Firmen direkt anzusprechen und Bewerber anonym 
  vorzustellen. Dies funktioniert leider nicht immer mit jedem Profil, sondern ganz besonders 
  mit denen, die der Arbeitsmarkt auch sucht und solche, die Firmen nicht von ganz allein 
  finden.
  Eigentlich funktioniert die Personalvermittlung auf umgekehrten Weg. Firmen melden ihren 
  Bedarf und Vermittler versuchen diesen zu bedienen. Dennoch wird hier für jeden Kunden 
  adäquate Unterstützung gerboten.
  Die einschlägigen Jobbörsen bieten mittlerweile auch schon effektive Möglichkeiten, durch 
  Suchbegriffe sich die Jobsuche zu erleichtern. Ebenfalls soziale Netzwerke müssen heute 
  genutzt werden. 
  Stellenanzeigen richtig zu lesen, die passende Qualifikationsstufe zu erkennen, darauf 
  adäquat zu antworten, sind ebenfalls Inhalte dieser Phase. Dabei kann der Coach den Blick 
  öffnen für passende Stellen sowie das Suchverhalten optimieren. Schon bei der Stellensuche 
  wirken manchmal bestimmte Denk- und Erwartungsmuster, die nicht immer förderlich sind. 
  Je nachdem können Kunden während der sogenannten ersten 100 Tage im neuen Job auch 
  begleitet werden. Denn ein Neuanfang ist nicht immer so leicht. Besonders, wenn Mitarbeiter 
  zuletzt sehr lange beim letzten oder auch nur insgesamt bei einem einzigen Unternehmen 
  waren. 
  Wie sieht die Erfolgsquote aus? Wie viele Personen finden einen neuen Job?
  Da ich nun über einen sehr langen Zeitraum und in fast ganz Deutschland sehr viele Projekte 
  und noch viel mehr Arbeitnehmer aus zahlreichen Branchen betreut und begleitet habe, 
  konnte ich einen realistischen Einblick in das Thema Vermittlungsprognose gewinnen. 
  Eines muss man wissen: mit Prognosen sollte man stets vorsichtig sein. Immer wieder gab es 
  Gegenbeispiele, die lehrreich waren. Wie sagt man so schön, „für jeden Topf gibt es einen 
  Deckel“!
  Jeder, der will, ist letztendlich vermittelbar. Durchhaltevermögen ist gefragt und Flexibilität. 
  Flexibilität ist ein wesentlicher Faktor, aber auch ein böses Wort. So häufig missbraucht. Aber 
  das möchte ich hier nicht vertiefen. 
  Ich musste erfahren, dass vermeintlich „Unvermittelbare“ schnell vermittelt wurden und 
  Spitzenkräfte, gegen jegliche Erwartung, ewig lange brauchten. Was häufig falsch eingeschätzt 
  wird, ist die Chance von qualifizierten Fachkräften. Handelt es sich um einen sogenannten 
  Mangelberuf (MINT-Berufe), da sind die Vermittlungschancen schon recht hoch. Aber gute 
  Fach- und Führungskräfte müssen häufig ungleich mehr leisten bei den 
  Bewerbungsaktivitäten, wie beim Bewerbungsverhalten. Denn es wird von ihnen auch mehr 
  erwartet. Zudem gibt es viele starke Mitbewerber. Daher sollte auch die Bewerbungsstrategie 
  differenzierter und anspruchsvoller sein. Dadurch entsteht mehr Beratungsbedarf. Also, Sie 
  machen nicht unbedingt etwas falsch, wenn es nicht so einfach läuft.
  Ein Vermittlungserfolg ist von vielen Faktoren abhängig. Zum einen wurden schon in diesem 
  Text die Vermittlungshemmnisse angesprochen. Diese betreffen in erster Linie die Person 
  selbst, aber auch den Zeitpunkt der Neuorientierung, die Region und Arbeitsmarktfaktoren 
  spielen eine große Rolle.
  Mitarbeiter, die sich in der Nähe des letzten Firmenstandortes auch eine private Existenz 
  aufgebaut haben, was nachvollziehbar ist, damit verbunden sind meistens 
  Familienstrukturen, soziale Kontakte, ggf. ein Eigenheim; das möchte kaum jemand so 
  einfach aufgeben. 
  Häufig ist zudem nicht nur eine einzelne Firma betroffen, sondern es schwächelt eine ganze 
  Branche. Dann wird es für die betroffenen Mitarbeiter schwierig im näheren Umkreis einen 
  adäquaten Ersatz zu finden. Kommen Altersfaktoren und mangelnde Qualifikation hinzu, 
  dann kann auch der beste Berater nicht zaubern.
  In meinen Projekten konnte ich zunehmend immer höhere Vermittlungszahlen aufweisen, 
  weil meine Einschätzung von Potentialen, meine Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl, 
  Beziehungsmanagement, die Erfahrung für die richtigen Interventionen zur richtigen Zeit 
  stetig wuchsen. So befinden sich die Vermittlungserfolge bei Gruppenoutplacement schon seit 
  Jahren bei ca. 80 % und bei Einzeloutplacement und Einzelcoachings bei nahezu 100 %. 
  Gibt es besondere Erfolgsgeschichten oder Erlebnisse?
  Ja, bei dieser hohen Anzahl an Kunden erlebt man viele besondere Persönlichkeiten und 
  wunderbare Menschen. Man lernt großartige Fachleute kennen, die oft ganz unscheinbar ihre 
  Arbeit gemacht haben.
  Manche überraschen mit ihrem Privatleben, mit Hobbies oder mit einem bestimmten 
  Engagement. In diesem Punkt könnte ich Seiten mit Beispielen füllen.
  Die größten Erfolge sind die, mit denen man im Vorfeld nicht gerechnet hat. Viele Mitarbeiter 
  haben sich deutlich verbessert und gerade bei manchen „Schicksalen“ ist die Freude umso 
  größer, wenn man, manchmal auch nur ein wenig, hat helfen können.
  Erfolgsgeschichten müssen keinen Hollywood-Charakter haben. Apropos Hollywood! Es gibt 
  einen Film über Outplacementberatung. Also nicht so ganz, aber es hat damit zu tun. „Up in the 
  air“ mit George Clooney. Dieser fliegt in den gesamten USA von Firma zu Firma und teilt 
  Mitarbeitern ihre Kündigung mit. Er ist gut vorbereitet und kennt deren Lebenslauf. Er 
  unterbreitet sogleich neue berufliche Ideen, fängt die Betroffenen auch ein wenig auf. Das 
  muss sehr gut bezahlt worden sein. Denn ich konnte nur mit dem Auto zu meinen Projekten 
  fahren. Und meine Beratung ist mit einem Motivationsgespräch auch nicht gemacht. Da steckt 
  schon sehr viel mehr Arbeit und Mühe drin. Aber in Hollywood ist alles ein wenig anders. Der 
  Film zeigt auch ein wenig die Krisen der Betroffenen und wie es einer jungen Psychologin 
  dabei geht. Diese hohe Reiseaktivität und das Leben aus dem Koffer, kenne ich allerdings sehr 
  gut.
  Knut Diederichs, 01.08.2023
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