Comesstr. 2-4
50321 Brühl
T: 02232 30 32 711
M: 0171 123 05 47
kd@knut-diederichs.de
KNUT-
DIEDERICHS
PUNKT DE
Wissenswertes
Gestaltgesetze: Form, Raum, Wirkung
Es gibt so viele Schreibstile, wie es Schreiber
gibt. Jeder von uns hat, mehr oder weniger,
seinen eigenen Schreibstil. Dennoch wirken
die Schreibstile häufig sehr ähnlich.
Zumindest, wenn es um Bewerbungsschreiben geht.
Wie kommt das?
Das kann unterschiedliche Gründe haben. Ein Grund
ist im Schulsystem zu finden. Das Sprechen lernen wir
durch das Elternhaus. Aber das Schreiben lernen wir
hauptsächlich in der Schule. Schließt sich später ein
Studium an, dann prägt die Fachrichtung noch einmal
sehr den Sprachstil. Ganz besonders auch den
Wortschatz.
Die Literatur, die wir lesen, prägt außerdem den
Sprachstil. Was lesen Sie gerne?
Das Internet und die Medien stellen mittlerweile einen
bedeutenden Einfluss dar auf unsere Sprache, unsere
Wortwahl und damit unser Denken. Denn
begriffliches Denken besteht aus Sprache. Und Sprache
beeinflusst das Denken. Das Denken beeinflusst das
Fühlen und das Handeln.
Viele Bewerber schreiben recht ähnlich. Wie kommt
das?
Das Internet bietet zahlreiche Vorlagen, die wir aber
nicht empfehlen. Denn sie passen in der Regel nicht
zur Person, Situation und Zielrichtung.
Immer noch anzutreffen ist ein sogenanntes
„Amtsdeutsch“. Hier verfallen viele Bewerber in einen
nüchternen und sachlichen Sprachstil.
Aber gerade beim Thema Anschreiben gibt es
eigentlich kaum Grenzen. Hier dürfen Sie kreativ sein.
Hier dürfen Sie locker sein, bildhaft, emotional und
„Sie selbst“. Die Entscheider wollen Sie ja gerade durch
die Anschreiben persönlich kennen lernen.
Dennoch gibt es Regeln: Rechtschreibung,
Interpunktion, Satzbau, Stilmittel, Aufbau sowie eine
angemessene Rhetorik.
Nicht alles kann und sollte schriftlich kommuniziert
werden. Nicht über alles kann im Anschreiben
gesprochen werden. Es gibt auch „K.O.-Kriterien“. Und
damit entstehen dann doch wieder ein paar Grenzen,
die es zu beachten gilt.
Welche Schreibstile unterscheiden wir?
Dokumentierender Stil
(Zahlen, Daten Fakten)
Vorteil:
Der Adressat erhält Zahlen, Daten, Fakten, sofern sie
notwendig und hilfreich sowie überzeugend sind.
Nachteil:
Zahlen, Daten, Fakten können bestimmte Leser
überfordern, sie wirken trocken und unpersönlich.
Aufzählender Stil
(Werdegang wird dargestellt)
Vorteil:
Der Adressat erhält eine Zusammenfassung des
Werdegangs in ganzen Sätzen. Vielleicht ja auch schon
Wechselgründe und es ist eine Karriere erkennbar.
Nachteil:
Es ist meistens nur eine Wiederholung des Lebenslaufs
und kann langatmig werden. Die Gefahr besteht
zudem, dass man sich in den Details verliert. Es fehlen
Argumente und Motivatoren für den Job, auf den sich
beworben wird.
Sachlicher Sprachstil
(nüchtern, formal)
Vorteil:
Sachlichkeit in der Kommunikation ist häufig gut,
weil die Emotionen herausgehalten werden.
Sachlichkeit richtet den Blick auf die Sache selbst und
bringt die Aussagen auf den Punkt. Der sachliche Stil
kann mit anderen Stilen auch kombiniert werden.
Nachteil:
Sachlichkeit lässt Emotion vermissen. Und die eigene
Person wird rausgehalten. Bei einer Bewerbung geht es
aber auch um die Person. Denn Sie werden nicht nur
als Fachkraft, sondern auch als Mensch eingestellt.
Sachlichkeit kann „nüchtern“ wirken.
Verkaufsstil
(ich bin, ich habe, ich biete)
Vorteil:
Dieser Stil ist modern und provokant. Hier bietet sich
jemand an und betont die Stärken.
Der Adressat weiß, was er bekommt oder zumindest,
was angekündigt wird. Es kommen Ehrgeiz und
Zielstrebigkeit zum Ausdruck.
Nachteil:
In der Dosis liegt die Kunst bei diesem Stil. Und man
sollte nicht vergessen, die „Behauptungen“ auch mit
Beispielen aus der Praxis zu untermauern.
Der erzählende Stil
(Storytelling, spannend, lebendig)
Vorteil:
Man wird durch eine Geschichte geführt, es wird
Spannung aufgebaut, man will weiterlesen und mehr
erfahren. Es ist unterhaltsam und es liest sich gut. Wir
alle lieben Geschichten, schon seit der Kindheit, und
wir wollen das Happyend erleben.
Nachteil:
Diese „Geschichte“ muss gut überlegt sein, zum
Stellenangebot passen und zusätzlich sollten die
entsprechenden Argumente zu finden sein. Eine hohe
Herausforderung an den Schreibstil. Es kann zu
langatmig werden und die Gefahr besteht, dass zu viele
Details genannt werden.
Hier geht´s weiter zum Thema: Marketing & Werbung
Copyright ® Knut Diederichs
Sämtliche Texte und Grafiken unterliegen dem Copyright und
dürfen ohne Genehmigung nicht kopiert oder weiterverwendet
werden.